Corona-Krise: Praxisbetrieb anpassen
Inzwischen hat die nordrhein-westfälische Landesregierung weitreichende Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen nimmt die KVWL die aktuelle Entwicklung zum Anlass, für die ambulante Versorgung der Menschen in Westfalen-Lippe ebenfalls neue Handlungsempfehlungen auszusprechen. Ziel ist eine auf das sinnvoll machbare Minimum reduzierte Patientenbetreuung bei gleichzeitig maximaler Sicherheit für das gesamte Praxisteam und die Patienten:
► Die unmittelbaren Arzt-Patienten-Kontakte sollen — soweit medizinisch vertretbar — reduziert und die Patienten primär telefonisch oder in getrennten Sonder-Sprechstunden betreut werden. Ausschließlich dringende Patientenkontakte sollten persönlich stattfinden. Termine, die in der aktuellen Situation nicht mit oberster Priorität abgearbeitet werden müssen, sind zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, Schulungen und Beratungen im Rahmen von DMP, Gesundheitschecks etc.
► Ein paar praktische Tipps zur Risikominimierung in der Praxis:
• Bilden Sie feste Teams. Diese Maßnahme reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Komplettausfalls der gesamten Praxis im Falle eines Kontaktes mit SARS-CoV-2-Patienten.
• Mindestabstand > 1,5m — an der Anmeldung, im Wartezimmer und im Sprech-/Untersuchungszimmer
• Patienten nur in geringer Anzahl in der Praxis warten lassen, alternativ: Warten im Auto und Aufruf per Handy („Autowartezimmer“)
• Umfangreiche Telefonsprechstunde/Videosprechstunde statt Präsenzpraxis
• Infekte separat auf die Randzeiten legen
• Wenn die räumlichen Möglichkeiten vorhanden sind, sollten Sie Patienten mit einem hohen persönlichen Risiko (hohes Lebensalter, multimorbid etc.) frühzeitig selektieren und getrennt bzw. in größerem Abstand warten lassen.
Quelle: KVWL – Telegramm / Stand 17.03.2020